Krykonservierung in unserer Praxis in Bonn

Wir kryokonservieren in unserer Kinderwunschpraxis kiwup in Bonn unbefruchtete Eizellen, befruchtete Eizellen, Spermien, Hodengewebe und Embryonen. Dabei wenden wir das moderne Verfahren der Vitrifikation an. Die Proben werden in unserer eigenen Kryobank gelagert.

Was heißt Kryokonservierung ?

Wenn wir in der Gynäkologie von Kryokonservierung sprechen, beutet das, dass man etwas tieffriert. In der Reproduktionsmedizin geschieht das mit Stickstoff bei -197°C. Zellen (Eizellen, Sperma) und Gewebe (Eierstockgewebe, Hodengewebe) werden konserviert, um sie für einen späteren Zeitpunkt aufzuheben. Durch die Absenkung der Temperatur der Zelle auf -197 °C wird der Stoffwechsel in den Zellen gestoppt, aber die Vitalität bleibt erhalten.

Wie werden Zellen und Gewebe bei kiwup kryokonserviert ?

Wir bieten die Kryokonservierung mit der Methode der Vitrifikation an. Vitrifikation (Verglasung) bedeutet, dass die Zellen extrem schnell eingefroren werden, sodass sich keine schädlichen Eiskristalle bilden (wie bei der slow freezing Methode, die wir nicht mehr anwenden).

Die Vitrifikation führt zu deutlich höheren Überlebensraten als bei der slow-freezing Methode und ist die modernste und schonendste Methode der Kryokonservierung.

Wo werden die Proben bei kiwup kryokonserviert ?

Unsere Proben werden in unserer eigenen Kryobank, dem Institut für Kryokonservierung (IFK GmbH), gelagert. Dort bewahren wir Ihre Zellen in sicheren Kryotanks auf, die rund um die Uhr durch ein elektronisches Warnmeldesystem überwacht werden.

Wie lange können die Proben gelagert werden?

Eizellen, die vitrifiziert (schnell eingefroren) wurden, können nahezu unbegrenzt gelagert werden, ohne dass ihre Fähigkeit zur Befruchtung oder die Chancen auf eine Schwangerschaft darunter signifikant leiden. Auch viele Jahre nach der Entnahme können sie noch verwendet werden – vorausgesetzt, das Auftauen und die Behandlung erfolgt in einem spezialisierten Fachlabor.

Wann wird die Kryokonservierung angewendet ?

1. Im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung

Wir können während der Kinderwunschbehandlung überzählige befruchtete Eizellen und Embryonen, die bei einer In-vitro-Fertilisation (IVF) oder intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) entstanden sind, einfrieren, um sie für eine weitere Kinderwunschtherapie zu nutzen, falls die erste IVF nicht zu einer Schwangerschaft geführt hat.

Dadurch erspart man sich eine erneute hormonelle Stimulation der Eierstöcke und kann nach dem Eisprung im natürlichen Zyklus den Embryo oder die befruchtete Eizelle auftauen und in die Gebärmutter einsetzen. Die Eizellen und Embryonen können viele Jahre eingefroren bleiben, falls zum Beispiel nach der Geburt des ersten Kindes weiterhin ein Kinderwunsch besteht.

2. Um die Fruchtbarkeit bei einer Krebstherapie zu schützen

Ein weiterer Anwendungsfall: Es wurde eine bösartige Erkrankung festgestellt und eine Chemotherapie bzw. Krebstherapie ist geplant. Um die Fruchtbarkeit zu schützen, wird daher vor der Behandlung, die für Eizellen und Spermien schädigend sein kann, Sperma, Eizellen oder Eierstockgewebe/Ovargewebe kryokonserviert (Medical Freezing).

Das Sperma wird durch Masturbation gewonnen, die Eizellen werden nach einer ovariellen Stimulation mittels Follikelpunktion über die Scheide entnommen und anschließend als unbefruchtete Eizellen eingefroren (Medical Freezing, Kostenübernahme durch die Krankenversicherung).

3. Vor geplanten Operationen bei Endometriose

Ebenso führen wir einen Fertilitätserhalt vor einer geplanten Operation bei Endometriose durch. Wenn eine sehr ausgeprägte Endometriose vorliegt und der Leidensdruck hoch ist (z. B. starke Schmerzen während der Menstruation), wird das betroffene Gewebe operativ entfernt.

Da dabei auch gesundes Eierstockgewebe beschädigt werden kann und sich dadurch der Vorrat an Eizellen deutlich verringern kann, wird empfohlen, vor der Operation unbefruchtete Eizellen zu kryokonservieren (Medical Freezing, Kostenübernahme durch die Krankenversicherung).

4. Vor einer geschlechtsangleichenden Hormontherapie

Sie sind transgender und möchten Ihre Fertilität vor einer geplanten geschlechtsangleichenden Hormontherapie erhalten? Dann können Sie bei uns als Kassenleistung Sperma und unbefruchtete Eizellen einfrieren lassen (Medical Freezing). So können Sie Ihre Zellen für eine spätere Familienplanung aufbewahren.

Das sind sehr sinnvolle Maßnahmen zum Erhalt der Fruchtbarkeit. Sprechen Sie uns gerne in unserem Kinderwunschzentrum auf unsere Kryobank und die dortige Lagerung an. Es gibt viele Zentren, die eine Kryokonservierung anbieten – siehe hierzu auch das Netzwerk FertiPROTEKT. Der Erhalt der Fruchtbarkeit ist bei nicht abgeschlossener Familienplanung für unsere Patientinnen und Patienten ein äußerst wichtiges Thema.

Was ist rechtlich erlaubt ?

In Deutschland gilt des Embryonenschutzgesetzt (ESchG) von 1990. Es regelt den Umgang mit den menschlichen Keimzellen (Eizelle, Sperma, Embryo). In Deutschland dürfen maximal 3 befruchtete Eizellen auf einmal in die Gebärmutter einer Frau eingesetzt werden. Spermaspende ist erlaubt, Eizellspende und Leihmutterschaft nicht. Ebenso ist es verboten, das Geschlecht des entstehenden Kindes zu bestimmen.

Es dürfen Embryonen kryokonserviert werden, wenn ungeplant bzw. unerwartet mehr Embryonen entstehen, als transferiert werden sollen. Die überzähligen Embryonen dürfen kryokonserviert werden, um für einen späteren Kryotransfer aufgetaut und in die Gebärmutter eingesetzt zu werden.

Wenn Sie vor einer Krebstherapie/Chemotherapie/keimzellschädigenden Therapie Eizellen unbefruchet krykonservieren lassen, dann können auch nur Sie später über ihre Eizellen verfügen.

Wenn Sie befruchtete Eizellen gemeinsam mit Ihrem Partner krykonservieren lassen, dann können nur Sie beide gemeinsam über den Auftau der Eizellen bestimmen. Ebenso gilt das für Embryonen. Wenn Sie Ihren Kinderwunsch abgeschlossen haben, können sie überzählige befruchtete Eizellen auftauen und verwerfen. Wenn Sie noch Embryonen kryokonserviert haben, dürfen Sie verwerfen oder – falls gewünscht – an ein Paar, das den Kinderwunsch noch nicht realisieren konnte, spenden. Siehe hierzu das netzwerk-embryonenspende.de.

Wenn Sie ohne Partner eine Spendersamentherapie durchgeführt haben, können Sie sich die befruchteten Eizellen auftauen und einsetzten lassen oder verwerfen. Nur Sie dürfen darüber verfügen. Die Embryonen, die aus Spendersamen entstanden sind, dürfen nicht gespendet werden.

Ablauf der Kryokonservierung

Einfrieren von Eizellen

Nach Gewinnung der Eizellen werden diese “geputzt” und dann “nakt” eingefroren. Die Kumuluszellen, die die Eizelle umgeben, werden schonend entfernt (s. Video ICSI Dr. Ittstein) und danach wir die Eizelle vitrifiziert (Schockgefroren). Die Kryokonservierung mit der Methode Vitrifikation ist eine sehr schonende Methode, mit der die Auftaurate sehr hoch ist.

Einfrieren von Sperma

Das Sperma wird durch Masturbation (vor Ort in der Praxis Kiwup oder von zu Hause mitgebracht) gewonnen, gewaschen und in mehreren Arbeitsschritten aufbereitet und dann vitrifiziert. Es können mehrere Samenergüsse abgegeben werden, um eine gute Anzahl an kryokonserviertem Sperma zu erhalten.

Das Sperma wird in kleinen Portionen, sogenannten “straws” kryokonserviert. Somit kann später pro Therapie ein straw aufgetaut werden. Je nach Konzentration müssen auch mehrer straws für eine Therapie verwendet werden. Daher können mehrer Abgaben von Sperma sinnvoll sein. Spermien lassen sich sehr gut kryokonservieren und tauen sehr gut auf. Die Lagerung kann über viele Jahre erfolgen.

Auftau und Embryotransfer nach Kryokonservierung

Wenn Sie einen Auftauzyklus planen, kommen Sie erst zu einer Voruntersuchung am ca. 21. Zyklustag. Dort erhalten Sie eine gynäkologische Untersuchung und wir besprechen den geplanten Auftau und wieviele Embryonen Sie übertragen bekommen möchten. In der Reproduktionsmedizin empfehlen wir immer den Transfer von einem Embryo, um Mehrlingsraten zu vermeiden (vgl. DIR Jahrbuch 2024).

Dann melden Sie sich mit der Blutung und vereinbaren einen Ultraschalltermin für ca. den 11.-14. Zyklustag, um den Zeitpunkt Ihres Eisprunges festzustellen. Sie erhalten eine Eisprungspritze und eine Woche nach der Eisprungspritze wird der Embryo aufgetaut und in die Gebärmutter übertragen. Hier sehen Sie ein Schaubild um die Zeitabläufe einer Kinderwunschbehandlung besser zu verstehen.

Der Auftau erfolgt ein paar Stunden vor dem Embryotransfer. Der Embryotransfer ist in der Regel nicht schmerzhaft und dauert nur wenige Minuten. Mit einem feinen Katheter wird von der Biologin der Embryo aufgesaugt und an die Gynäkologin überrreicht, die den Embryo in die Gebärmutter überbringt. Nach 10 Tage machen wir einen Bluttest, um den Eintritt einer Schwangerschaft festzustellen.

Kosten der Kryokonservierung in der Reproduktionsmedizin

Wenn Sie ein Medical Freezing durchführen, werden die Kosten von der Krankenkassen bis zum 40. Lebensjahr übernommen.

Wenn Sie als Paar oder als Solofrau befruchtete Eizellen oder Embryonen kryokonservieren lassen, tragen Sie als gesetzlich versicherte Person die Kosten selber (ca. 450 Euro einmalig, Lagerung ca. 200 Euro/6 Monate).

Wenn Sie Spendersamen verwendet haben, tragen Sie die Kosten für die gesamte Therapie selber. Wenn Sie privat versichert sind und keine Spendersamen verwendet haben, werden die Kosten von der privaten Versicherung in den meisten Fällen übernommen.

Wenn Sie nach erfolgter Kryokonservierung einen Kryo-Embryoransfer machen möchten, müssen Sie als gesetzlich versicherte Person die Kosten selber zahlen (Kosten pro Kryo Embryotransfer ca. 1200 Euro). Die privaten Versicherunge tragen in den meisten Fällen die Kosten, es sei denn, Sie haben Spendersamen verwendet.

Kann ich mich vorab über die Kryokonservierung informieren ?

Gerne können Sie an einem Online Patientenabend mit einer unserer Fachärztinnen für Reproduktionsmedizin teilnehmen oder zu einem unverbindlichen ersten Beratungsgespräch zu uns kommen.