Mit ICSI zum Wunschkind – in der Kinderwunschpraxis kiwup in Bonn

Die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) ist eine Variante der In-vitro-Fertilisation (IVF). Im Labor wird dafür ein Spermium in das Zytoplasma der Eizelle gegeben. Dieses Verfahren nennt sich auch Mikroinjektion. Gerade bei einer stärker eingeschränkten Beweglichkeit der Spermien ist diese Methode bei Paaren häufig notwendig.

Verfahren & Ablauf der ICSI-Behandlung

Wir helfen lesbischen Paaren, heterosexuellen Paaren und Solo-Frauen auf dem Weg zum eigenen Kind, wenn dies auf natürliche Weise nicht klappt. Mit verschiedenen Verfahren der künstlichen Befruchtung und anderen Kinderwunschbehandlungen haben wir schon vielen Paaren zu einem erfüllten Kinderwunsch verholfen. In einem ersten Check-up untersuchen wir Sie (Ultraschall, Blutentnahme, evtl. Eileiterspülung) und ggf. Ihren Mann (Spermiogramm) oder wir planen eine Spendersamen Therapie. Danach besprechen wir gemeinsam mit Ihnen die weiteren Schritte.

Die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) ahmt den natürlichen Vorgang des Eindringens eines Spermiums in die Eizelle nach. Die Samen werden dabei nicht wie bei der IVF, zusammen mit den Eizellen in eine Kulturschale gegeben, sondern ein Spermium wird direkt in die Eizelle eingespritzt. Wie bei der IVF-Methode erfolgt nach zwei bis fünf Tagen der Embryo-Transfer. Haben Sie das 40. Lebensjahr bereits erreicht oder überschritten, wird von uns oftmals direkt die extrakorporale Befruchtung empfohlen, da mit der extrakorporalen Befruchtung in dem Alter die Schwangerschaftswahrscheinlichkeiten am höchsten sind (im Vergleich zu anderen Therapiemöglichkeiten wie intrauterine Insemination oder Verkehr zum optimalen Zeitpunkt).  Mit der ICSI  erhöhen sich die Chancen auf eine Schwangerschaft insbesondere, wenn die Spermienqualität des Mannes eingeschränkt ist (Die Formen sind eingeschränkt = Teratozoospermie; Die Beweglichkeit ist eingeschränkt = Asthenozoospermie; die Anzahl ist eingeschränkt = Oligozoospermie; Alle drei Parameter sind eingeschränkt = Oligoasthenoteratozoospermie). 

1. Hormonelle Stimulation

Der Ablauf der ICSI-Behandlung ist für Sie genauso wie bei der IVF. Der Unterschied liegt in der Art der Befruchtung der Eizellen (natürliche extrakorporale Befruchtung = IVF; künstliche extrakorporale Befruchtung = ICSI). In einem ersten Schritt wird mit Hilfe einer hormonellen Stimulation das Heranreifen der Eibläschen in den Eierstöcken gefördert (ovarielle Stimulationstherapie). Die Hormondosis passen wir je nach Alter und Eizellreserve individuell unserer Patientin an. Die Eizellen wachsen durch hinzugeben der GnRH-Agonisten oder GnRH-Antagonisten heran, bis sie bereit zur Entnahme sind. Per Ultraschalluntersuchung und Blutentnahmen können wir dies nachverfolgen und zum richtigen Zeitpunkt die Eizellen entnehmen.

 

2. Follikelpunktion (Eizellentnahme) 

Im nächsten Schritt findet die Follikelpunktion (Eizellentnahme) statt. Dafür erhalten Sie eine kurze Vollnarkose (c.a. 10 Minuten), damit Sie keine Schmerzen haben und die Eizellentnahme entspannt erfolgen kann. Auf Wunsch kann auf die Narkose verzichtet werden oder eine mildere Narkose gegeben werden, bei der Sie selber Atmen und wach sind, den Ablauf im Operationssaal mitbekommen aber keine Schmerzen haben (Analgosedierung). Die Follikelflüssigkeit wird direkt ins IVF-Labor gegeben wo sofort die Eizellen aus den Punktaten gesucht werden. 

 

3. Spermaabgabe 

Sobald die ersten Eizellen abgesaugt wurden, erfolgt die Samenabgabe des Mannes. Hierfür werden Sie in unser Herrenzimmer gebeten, wo Sie durch Masturbation das Sperma gewinnen. Die Probe wird anschließend im Labor aufbereitet, sodass die “besten Schwimmer” zur Spermieninjektion ausgewählt werden können. 

 

4. Befruchtung der Eizellen

In unserem IVF-Labor injiziert eine Embryologin unter dem Mikroskop das Spermium direkt in das Zytoplasma der Eizelle. Dafür wird eine spezielle Glaskanüle benutzt. Danach stellen wir die injizierten Eizellen in den Brutschrank. Über Nacht findet die Befruchtung der Eizellen statt. Am darauffolgenden Tag lässt sich erkennen, ob die Befruchtung erfolgreich war (ob zwei Vorkerne pro Eizelle zu sehen sind). Maximal fünf Tage entwickelt sich die Eizelle dort weiter, bevor sie mittels Embryotransfer in die Gebärmutter eingesetzt wird. 

 

5. Embryotransfer

Nach einer erfolgreichen Fertilisation erfolgt nach 2-5 Tagen der Embryotransfer in die Gebärmutter. Dieser Vorgang ist schmerzfrei und erfolgt über einen feinen Katheter ohne Narkose. Nach dem Transfer hilft die Einnahme von Progesteron (Gelbkörperhormon, vaginale Anwendung), dass sich der Embryo in der Gebärmutter einnistet. 

 

Das Embryonenschutzgesetz schreibt vor, maximal drei Embryonen gleichzeitig einzusetzen. Wir empfehlen maximal zwei Embryonen gleichzeitig zu transferieren, um höhergradige Mehrlingsschwangerschaften zu vermeiden, da eine Mehrlingsschwangerschaften Risikoschwangerschaften sind. Es sollte immer eine Einlingsschwangerschaft angestrebt werden. 

Neben der ICSI und anderen Behandlungen bieten wir die Kryokonservierung an. Damit können Sie Ihre befruchteten Eizellen einfrieren lassen und haben ein Back-up in der Hand, falls der erste Versuch nicht direkt zu einer Schwangerschaft führt. Ein Schwangerschaftstest wird ungefähr zwei Wochen nach Entnahme der Eizellen durchgeführt. Wir wissen, dass sich diese Zeit ziehen kann und stehen Ihnen gerne bei der belastenden Wartezeit mit unserem Rat und einem offenen Ohr jederzeit zur Seite.

Warum sollten Sie ICSI nutzen? 

Gerade wenn das  Spermiogramm  sehr stark eingeschränkt ist, ist die einzige Therapie der Wahl die ICSI. Wenn das Spermiogramm eine Oligoasthenoteratozoospermie zeigt, ist meisten weder die Intrauterine Insemination (IUI) noch die IVF-Behandlung nicht sinnvoll. Bei der ICSI werden die Spermien direkt in die Eizellen injiziert und erhöhen damit die Chance auf die Befruchtung der Eizellen. Nach erfolgreicher Befruchtung wird der Embryo in die Gebärmutter eingesetzt (Embryotransfer). 

 

In welchem Alter ist ICSI sinnvoll?  

Der optimale Zeitpunkt einer Schwangerschaft liegt vor dem 30. Lebensjahr der Frau. Je älter die Frau ist, desto älter sind auch die Eizellen und desto geringer die Schwangerschaftschance. Falls also das schwangerwerden innerhalb von einem Jahr nicht geklappt hat, ist es empfehlenswert, den unerfüllten Kinderwunsch bei Ihrer Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt anzusprechen. Die ersten Untersuchungen können schon in Ihrer Frauenarztpraxis gemacht werden oder Sie werden direkt zu uns überwiesen. Häufig stellen wir bedauerlicherweise fest, dass unsere Patienten sehr lange warten, bevor sie den Weg zu uns in die Praxis finden. Wertvolle Zeit,  um den Ursachen der fehlenden Schwangerschaft auf den Grund zu gehen, geht dadurch verloren. Nach einem ersten Gespräch und der Untersuchung entscheiden wir mit Ihnen gemeinsam, welches Verfahren das Beste für Sie ist. 

Die extrakorporale Befruchtung erhöht die Chancen auf eine Schwwangerschaft bei: 

eingeschränkter Samenqualität des Mannes und 

  • immunologisch bedingter Sterilität
  • ungeklärten Unfruchtbarkeitsursachen (idiopathische Sterilität)
  • verschlossenen Eileitern
  • Endometriose

Bei der Erstuntersuchung gehen wir den Ursachen Ihrer Unfruchtbarkeit auf den Grund. Dabei überprüfen wir zunächst ggf. die Durchgängigkeit der Eileiter und die Samenqualität des Mannes, um zu sehen, woher Ihre Probleme kommen.

Mit welchen Kosten müssen Sie rechnen? 

Pro Zyklus liegen die Kosten für Selbstzahler oder privat versicherte zwischen 5.000 – 10.000 €, was viele Paare vor finanzielle Herausforderungen stellt.

In den meisten Fällen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse 50 % der Kosten für drei Behandlungszyklen; manche Kassen erstatten Ihnen auch Teile oder die ganzen restlichen Kosten. Informieren Sie sich am besten vor Behandlungsbeginn bei Ihrer Krankenkasse, welche Kosten übernommen werden und welche nicht. Weiterhin besteht die Möglichkeit über das Land NRW eine finanzielle Unterstützung zu beantragen. Sehen Sie dazu auch unsere nützlichen Links auf unserer  Homepage. 

Folgende Voraussetzungen müssen Sie dafür erfüllen:

 

  • Sie müssen mit Ihrem Partner verheiratet sein. 
  • Ehefrau und Ehemann müssen mindestens 25 Jahre alt sein. 
  • Die Frau muss bei Beginn der Therapie zwischen 25 und 39 Jahre alt sein, der Mann zwischen 25 und 49 Jahre. 
  • Ei- und Samenzellen dürfen nur von den Ehepartnern verwendet werden.
  • Sie müssen Ihrer Krankenkasse einen IVF-Behandlungsplan vorlegen und den genehmigen lassen (diesen erstellen wir für Sie).
  • Die Frau braucht Antikörper gegen Röteln und Windpocken oder muss zweimal geimpft sein.
  • Vor Therapiebeginn müssen beide Partner auf Infektionskrankheiten (HIV und Hepatitis) getestet werden.
  • Es müssen zwei Spermiogramme des Mannes vorliegen, die im Abstand von 12 Wochen gemacht wurden und bestimmten Ansprüchen entsprechen.

Sie sind privat versichert und Ihr Partner gesetzlich? Kein Problem! Wir helfen Ihnen bei der Planung zur Kostenübernahme Ihrer Krankenkasse. Bei privat Versicherten wird vor Therapiebeginn von uns ein Schreiben für die Versicherung verfasst, um eine Kostenübernahme zu erzielen. Da die Leistungen der Krankenkassen variieren – insbesondere bei Privatversicherungen – fragen Sie bitte bei Ihrer Versicherung  nach. Wir helfen Ihnen gerne dabei.

Bei unverheirateten Paaren oder lesbischen Paaren ist dies bislang leider nicht möglich. Die Kosten müssen Sie als Paar dann selber tragen. Ebenso bei Singlefrauen mit Verwendung von Spendersamen müssen die Behandlungskosten zu 100 Prozent selber übernommen werden.

Auf dem Weg zum Glück
  • Wo liegt der Unterschied zu IVF?

    Im Vergleich zu einer IVF-Behandlung kostet die ICSI-Behandlung deutlich mehr. Ein weiterer medizinischer Unterschied: Die Spermien müssen nicht alleine Ihren Weg in die Eizelle finden, sondern werden direkt in die Eizelle injiziert. Ansonsten laufen beide Verfahren ziemlich ähnlich ab und überschneiden sich in vielerlei Hinsicht. 

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Ihre Erfolgschancen bei ICSI

Um die Erfolgschancen zu erhöhen gilt: je jünger die Frau, desto besser. Bei einem ICSI-Zyklus liegt die Schwangerschaftschance (je nach Alter der Frau)  zwischen 15 % und 45 % pro Zyklus. Dabei  spielen die hormonelle Stimulation und das Alter der Frau eine Rolle. Bitte machen Sie sich keine Sorgen, wenn es nicht direkt im ersten Anlauf klappt, denn nicht alle haben das Glück, dass die erste IVF/ICSI auf Anhieb zu einer Schwangerschaft und Geburt führt. Die Erfolgschancen nehmen bei drei bis vier Versuchen zu. Also geben Sie nicht nach dem ersten Versuch auf. 

 

Ein möglicher Nachteil bei Zugabe von Hormonen ist – z.B. bei Verkehr zum optimalen Zeitpunkt oder bei einer Insemination – dass mehr als zwei Eier heranreifen und sich das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft erhöht. Ist dies der Fall, raten wir Ihnen von dem Einsetzen ab, da wir die Risiken für Sie und Ihr Kind minimieren wollen. Denn eine Mehrlingsschwangerschaft ist eine Risikoschwangerschaft. Sollte ICSI bei Ihnen nicht anschlagen, beraten wir Sie gerne zu weiteren Behandlungsmöglichkeiten und stehen Ihnen auch psychisch jederzeit zur Seite. 

Wir kümmern uns mit viel Herz um Ihren Kinderwunsch

Wir begleiten Ehepaare, unverheiratete Paare, Solofrauen und Regenbogenfamilien in unserer Kinderwunschpraxis auf Ihrem Weg zum Wunschkind. Denn Paaren oder Frauen bei Kinderwunsch Therapien beizustehen und Erfolge zu sehen, ist ein großes Glück für uns. 

In unserer Praxis sind Sie zu jeder Zeit herzlich willkommen und in einem geschützten und vertrauensvollen Umfeld. Ob Wünsche, Hoffnungen oder Ängste wir gehen mit viel Feingefühl auf Ihr Anliegen ein und finden für Ihre persönliche Situation die bestmögliche Behandlungsmethode. 

Bei uns sind Sie gut aufgehoben. Unser Team gibt immer das Beste für Ihr Wohlergehen freuen Sie sich auf:

  • persönliche und sehr ausführliche Beratungsgespräche
  • eine Atmosphäre, in der Sie sich stets wohlfühlen
  • einen vertrauensvollen Umgang
  • professionelle ärztliche Aufklärung, Beratung und Umsetzung